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SAP Business Intelligence (BI) bietet eine Vielzahl von Leistungskennzahlen (Key Performance Indikators, KPIs) und Analysen, die speziell für das Modul Materialwirtschaft (MM) und die Logistikprozesse entwickelt wurden. Diese KPIs helfen Unternehmen, verschiedene Aspekte ihres Einkaufs, ihrer Lagerhaltung und ihres Supply-Chain-Managements zu überwachen und zu analysieren. Die spezifischen verfügbaren KPIs können je nach Version von SAP BI und den von jeder Organisation implementierten Anpassungen variieren. Einige gängige KPIs, die von SAP BI für das MM-Modul und die Logistik angeboten werden, sind:
Was sind Leistungskennzahlen?
Leistungskennzahlen (auch bekannt als Key Performance Indicators oder KPI) sind Messzahlen aus der Betriebswirtschaftslehre, die verwendet werden, um den Erfolg von Unternehmen zu messen. Es ist möglich, den aktuellen Zustand mit dem gewünschten Zielzustand zu vergleichen, indem man diese Zahlen nutzt. Dies ermöglicht die Analyse und Optimierung der Geschäftsabläufe.
Je nach Unternehmen oder Bereich können verschiedene KPIs verwendet werden, um die Leistung zu bewerten. Für die Erstellung einer realistischen Leistungskennzahl müssen zunächst die entsprechenden Parameter festgelegt werden. KPIs können verwendet werden, um alle Prozesse des Unternehmens zu analysieren. Normalerweise werden Maßnahmen zur Optimierung aus dieser Untersuchung abgeleitet.
Welche Kennzahlen gibt es in der Logistik?
- Zykluszeit für Bestellvorgänge: Misst die Zeit, die benötigt wird, um den gesamten Bestellvorgang abzuschließen, von der Erstellung bis zur endgültigen Genehmigung.
- Verhältnis von Bestellanforderungen zu Bestellungen: Berechnet den Prozentsatz der Bestellanforderungen, die in Bestellungen umgewandelt werden, und bietet Einblicke in die Effizienz der Beschaffungsplanung.
- Lieferantenleistung: Bewertet Lieferanten anhand von Faktoren wie Lieferzeitpunkt, Qualität und Einhaltung vereinbarter Bedingungen.
- Bestandsumschlag: Misst, wie oft der Bestand während eines bestimmten Zeitraums verkauft und ersetzt wird und gibt Aufschluss über die Effizienz des Lagermanagements.
- Lagerbestandsrate: Verfolgt den Prozentsatz der Zeiten, in denen ein Artikel nicht vorrätig ist und sich dies auf Produktion und Kundenservice auswirkt.
- Tage des Lagerumschlags (DSI): Berechnet die Anzahl der Tage, die benötigt werden, um den gesamten Lagerbestand zu verkaufen und gibt einen Einblick in die Effizienz der Lagerhaltung.
- Lieferzeit: Misst die Zeit, die benötigt wird, um eine Bestellung vom Auftragseingang bis zur Lieferung abzuschließen.
- Backorder-Rate: Verfolgt den Prozentsatz der Kundenaufträge, die aufgrund unzureichenden Bestands nicht sofort erfüllt werden können.
- Pünktliche Lieferung: Bewertet die Fähigkeit, Waren pünktlich zu liefern.
- Frachtkosten pro versandter Einheit: Berechnet die durchschnittlichen Frachtkosten pro versandter Einheit.
- Fill Rate: Misst den Prozentsatz einer Bestellung, der sofort aus dem Lagerbestand erfüllt werden kann.
- Lagerplatznutzung: Bewertet die Effizienz der Lagerplatznutzung.
- Genauigkeit der ausgehenden Lieferungen: Misst die Genauigkeit der ausgehenden Auftragslieferungen.
- Materialnutzung: Berechnet das Verhältnis des tatsächlich verwendeten Materials zum geschätzten Materialbedarf für die Produktion.
Schritt-für-Schritt-Plan zur Auswahl der richtigen Kennzahlen für Ihr Unternehmen in der Logistik
Leistungskennzahlen Logistik sind wichtige Faktoren bei der Schaffung einer digitalen Lösung für Ihr Unternehmen. Es kann schwierig sein, herauszufinden, welche Leistungskennzahlen Logistik Sie verwenden sollten. Glücklicherweise gibt es einige Schritte, die Sie unternehmen können, um herauszufinden, welche für Sie am besten geeignet sind.
Schritt 1: Definieren Sie klare Unternehmensziele
- Identifizieren Sie die übergeordneten Ziele Ihres Unternehmens in Bezug auf die Logistik. Stellen Sie sicher, dass diese Ziele spezifisch, messbar, erreichbar, relevant und zeitgebunden sind (SMART-Kriterien).
Schritt 2: Analysieren Sie Ihre Logistikprozesse
- Führen Sie eine gründliche Analyse aller Logistikprozesse in Ihrem Unternehmen durch. Identifizieren Sie Engpässe, ineffiziente Bereiche und potenzielle Verbesserungsmöglichkeiten.
Schritt 3: Berücksichtigen Sie die Kundenperspektive
- Denken Sie an die Bedürfnisse und Erwartungen Ihrer Kunden. Welche Aspekte sind für sie besonders wichtig? Legen Sie KPIs fest, die die Kundenzufriedenheit, Lieferpünktlichkeit und Genauigkeit der Bestellabwicklung messen.
Schritt 4: Beteiligung der Mitarbeiter
- Involvieren Sie die Mitarbeiter, die direkt mit den Logistikprozessen arbeiten. Sie können wertvolle Einblicke liefern und sollten in den Auswahlprozess der KPIs einbezogen werden.
Schritt 5: Berücksichtigen Sie Branchenstandards und Benchmarking
- Vergleichen Sie Ihre Logistikleistung mit Branchenstandards oder anderen führenden Unternehmen in der Logistikbranche. Dies kann Ihnen helfen, Wettbewerbsvorteile zu identifizieren und Verbesserungspotenziale aufzudecken.
Schritt 6: Identifizieren Sie relevante KPIs
- Basierend auf den vorherigen Schritten sollten Sie nun in der Lage sein, eine Liste potenzieller KPIs zu erstellen, die die Leistung und Effizienz Ihrer Logistikprozesse am besten widerspiegeln.
Schritt 7: Bewertung der Machbarkeit und Datenverfügbarkeit
- Prüfen Sie, ob die erforderlichen Daten für die Messung der ausgewählten KPIs verfügbar sind und ob die Erhebung der Daten machbar ist. Stellen Sie sicher, dass die notwendige Infrastruktur vorhanden ist, um die KPIs regelmäßig und genau zu messen.
Schritt 8: Finalisieren Sie die Auswahl der KPIs
- Wählen Sie diejenigen KPIs aus, die am besten mit Ihren Unternehmenszielen, Kundenanforderungen und Prozessverbesserungen übereinstimmen.
Schritt 9: Implementieren und überwachen Sie die KPIs
- Setzen Sie die ausgewählten KPIs in Ihrem Unternehmen um und starten Sie die kontinuierliche Überwachung und Messung. Nutzen Sie geeignete Tools und Systeme, um die Daten zu sammeln und zu analysieren.
Schritt 10: Kontinuierliche Verbesserung
- Regelmäßig bewerten Sie die Leistung der ausgewählten KPIs. Identifizieren Sie Schwachstellen und Chancen zur Verbesserung Ihrer Logistikprozesse. Nehmen Sie Anpassungen vor, um kontinuierlich Effizienz und Kundenzufriedenheit zu steigern.
Indem Sie diesen Schritt-für-Schritt-Plan befolgen, können Sie sicherstellen, dass Sie die richtigen Leistungskennzahlen für Ihr Unternehmen in der Logistik auswählen und effektiv nutzen, um Ihre logistischen Prozesse zu optimieren und Ihre Ziele zu erreichen.
Einsatz von Big Data und Technologie
Die Logistikbranche erlebt derzeit eine revolutionäre Veränderung durch die fortschreitende digitale Transformation und den Einsatz moderner Technologien. Logistik 4.0, auch bekannt als die „vierte industrielle Revolution“ in der Logistik, wird durch die Integration von Big Data und Technologie vorangetrieben. In diesem Beitrag werfen wir einen Blick auf den Einsatz von Big Data und Technologie und deren Auswirkungen auf die Zukunft der Logistik.
- Big Data in der Logistik: Big Data bezieht sich auf die enormen Mengen an Daten, die kontinuierlich in der Logistikbranche generiert werden. Dies umfasst Daten von Sensoren, GPS-Trackern, RFID-Tags, Lieferdokumenten, sozialen Medien und mehr. Die Herausforderung besteht darin, diese riesigen Datensätze zu sammeln, zu speichern und zu analysieren, um wertvolle Erkenntnisse zu gewinnen.
- Echtzeit-Tracking: Durch den Einsatz von Sensoren und GPS-Trackern können Unternehmen ihre Waren und Flotten in Echtzeit verfolgen. Dies ermöglicht eine präzisere Lieferprognose und effiziente Routenplanung.
- Bestandsmanagement: Big Data hilft Unternehmen, den Lagerbestand genauer zu prognostizieren und auf Trends und saisonale Schwankungen zu reagieren. Dadurch kann die Lagerhaltung optimiert und Kapital gebunden werden reduziert werden.
- Predictive Analytics: Durch die Analyse großer Datenmengen können Unternehmen Vorhersagemodelle erstellen, um Engpässe und Probleme vorherzusehen. Dadurch können rechtzeitig Gegenmaßnahmen ergriffen werden, um die Effizienz zu steigern und Kosten zu senken.
- Technologie in der Logistik:
Moderne Technologien spielen eine entscheidende Rolle in der Logistik 4.0 und ermöglichen es Unternehmen, ihre Prozesse zu automatisieren und zu optimieren.
- Internet der Dinge (IoT): IoT-Geräte wie Sensoren und RFID-Tags sammeln Echtzeitdaten über Waren und Transportmittel. Diese Daten können automatisch an zentrale Systeme übertragen werden, um die Effizienz zu steigern und die Transparenz in der Lieferkette zu verbessern.
- Künstliche Intelligenz (KI) und Maschinelles Lernen: KI und ML werden eingesetzt, um große Datenmengen zu analysieren und Muster und Zusammenhänge zu erkennen. Dadurch können Logistikprozesse automatisiert und optimiert werden.
- Autonome Fahrzeuge und Drohnen: Die Logistikbranche erforscht den Einsatz von autonomen Fahrzeugen und Drohnen für die Lieferung von Waren. Dies kann die Lieferzeiten verkürzen und die Effizienz steigern.
- Cloud-Computing: Die Cloud bietet eine skalierbare und flexible Plattform, um große Datenmengen zu speichern und darauf zuzugreifen. Unternehmen können so ihre IT-Infrastruktur effizienter gestalten und Kosten reduzieren.
Die Kombination von Big Data und Technologie bietet in der Logistikbranche immense Möglichkeiten. Unternehmen können ihre Lieferketten besser steuern, Prozesse optimieren, Kundenanforderungen präziser erfüllen und Kosten senken. Logistik 4.0 wird zweifellos die Zukunft der Logistik prägen und eine wettbewerbsfähige, effiziente und nachhaltige Lieferkettensteuerung ermöglichen.